Von Wellington steuern wir via Bulls den Vulkankegel Mt Taranaki im Westen an. Die Strassen führen hier um den Berg herum, so dass wir ihn gut umkreisen können auf unserer Fahrt nach New Plymouth. Immer besser wird die Sicht und am Nachmittag sehen wir sogar den ganzen Berg. In New Plymouth informieren wir uns über Wandermöglichkeiten für den nächsten Tag. Die Wetterprognosen sind ideal und wir freuen uns auf unsere erste Wanderung im Vulkangelände. In einem malerischen Dorf am Ostfuss des Mt Taranaki, in Stratford, buchen wir zwei Nächte auf dem Camping. Leider werden wir am nächsten Tag vom Wetter ziemlich im Stich gelassen. Es regnet fast den ganzen Tag und dort, wo gestern noch ein Vulkan stand, hat es eine graue Wolkenwand. So umkreisen wir den Mt Taranaki mit dem Auto noch einmal und schlendern zwischendurch durch die Strassen von New Plymouth und am Meeresufer entlang. Auch am dritten Tag sehen wir den Mt Taranaki nicht. So reisen wir weiter in den Norden ins Höhlengebiet Waitomo. Auf dem Forgotten World Highway kommen wir durch eine wunderschöne Landschaft mit Urwald, Schluchten und dem Grasland mit den typischen kleinen Hügeln.
Bekannt ist Waitomo vor allem für die Tropfsteinhöhlen und die Glühwürmchen, die die Dunkelheit erhellen. Auf einer geführten Tour können wir diese Tierchen näher kennen lernen. Highlight ist die kurze Bootsfahrt auf dem unterirdischen See. Die Decke leuchtet wie ein Sternenhimmel, es hat so viele Glühwürmchen. Wir kommen aus dem Staunen fast nicht mehr heraus.
Diese Glühwürmchen hier leben ca. 11 Monate. Die meiste Zeit sind sie Larven. Sie hängen an der Wand und können sich nicht bewegen. Zur Nahrungsaufnahmen hat jedes Glühwürmchen 15 bis 20 Fäden, in denen sich Insekten verfangen, die vom Licht angezogen werden. Diese Fäden sieht man sehr gut. Nach der Verpuppung leben die Fliegen 3 bis 5 Tage. Einziges Ziel in dieser Zeit ist die Vermehrung, denn die Fliegen haben keinen Mund und können nichts essen.
Auf dem Raukuri Natural Tunnel Walk entdecken wir nachts nochmals viele Glühwürmchen. Toll ist aber auch der Weg, den wir gehen. Da wir mit der Taschenlampe nicht sehr viel sehen können, wandern wir den gleichen Weg am nächsten Tag noch einmal. Er führt durch natürliche Tunnel zu einer Anhöhe mit Blick in eine Höhle, entlang des Flusses und durch schönen Wald. Einfach toll!
Am Tierleben wieder neu interessiert, wollen wir endlich einen Kiwi sehen. Da dieses nachtaktive, 20 Stunden schlafende Tier kaum in der Natur zu sehen ist, gehen wir in Otorohangha ins Kiwihaus, wo Tag und Nacht vertauscht sind. So können wir dem Kiwi beim Stochern in der Erde mit seinem langen Schnabel gut zuschauen. Er sieht ziemlich witzig aus. Dieser Park bietet zudem eine schöne Aussenanlage mit Enten, Vögeln, Aalen etc. Wir entdecken sogar den Tuatara, eine Echse, die zu den ältesten Tieren überhaupt zählt, auf dem Festland Neuseelands aber nicht mehr zu finden ist.